Kultur Lindau

Museumsblog Lindau

Stadtgestalten 07

 

Karl Semler

 

1827 - 1894

Bildnis eines Lindauer Charakterkopfs als Teenager: Offenbar früh schon musisch interessiert, posiert der 13-jährige Karl Semler fürs Portrait mit seinem Geigenbogen in der Hand.

Geboren in Augsburg kam Semler als Gerichtssekretär nach Lindau, wo er, der zeitlebens Junggeselle blieb, mit seiner gleichfalls unverheirateten Schwester Auguste 1870 die später nach ihm benannte Villa Semler in Lindau/Hochbuch bezog.

Die Geschwister führten ein offenes Haus, in dem zur Sommerfrische am See weilende Wittelsbacher Prinzen, Gelehrte und Künstler ein und aus gingen – angezogen von Semlers liebenswürdiger Gastfreundschaft und seiner bemerkenswerten Sammlung: Erlesenes Kunst- und Kulturgut, vor allem aus dem Allgäu und der Bodenseeregion, füllte alle Räume der Villa. Einiges davon ging später ans städtische Museum Lindau über.

Nach Semlers Tod vermerkte das Lindauer Tagblatt mit Bedauern: „Unsere an originellen Charakteren nicht überreiche Gegend ist um einen Mann ärmer geworden, der unter der rauen Schale seines Äußeren ein warmes, teilnehmendes Herz barg.“

Sie sind hier: Kultur-Lindau / Museum Lindau / Museumsblog Lindau / Detail / Stadtgestalten 07
© 2024 Kultur Lindau