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L wie "Liebes Christkind..."

 

Aus unserem SammlungsA-Z

 

Eine Playstation 5, das neueste Smartphone, eine Lego-Ritterburg oder ein Barbie-Prinzessinnen-Schloss.
Die Wunschlisten, die jedes Jahr beim Weihnachtsmann eingehen, können ziemlich lang werden.

Doch was haben sich die Kinder vor 200 Jahren (vom Christkind, nicht vom Weihnachtsmann) gewünscht? In unserer Sammlung liegt einiges an Spielzeug, vor allem aus dem 19. Jahrhundert stammend. Und wer weiß, vielleicht lag einiges davon einmal unter einem Weihnachtsbaum.

Dass gerade bei Jungen schon immer eine Begeisterung für kriegerische Spiele herrschte, zeigen uns die zahlreichen Zinnsoldaten – quasi die Warhammer-Figuren des 19. Jahrhunderts – die in den Regalen des Museumsdepots liegen. Mit ziemlich viel Aufwand hat hier jemand eine Schlacht des Dreißigjährigen Krieges als Diorama (Z 182) nachgestellt. Man könnte vermuten, dass der kleine Feldherr Protestant war, denn die schwedischen Truppen sind der Katholischen Liga in seiner Darstellung deutlich überlegen.

Ein High-End-Spielzeug des 19. Jahrhunderts waren sicherlich die Puppenküchen*. Die kleinen Herde mit ihren winzigen Töpfen, Pfannen, Teekesseln und Backformen waren voll funktionsfähig. Wer dazu noch Die kleine Köchin, ein 1854 in Lindau von der Köchin Christine Charlotte Riedl veröffentlichtes Kochbuch speziell für Puppenküchen hatte, konnte ein regelrechtes Puppen-Bankett veranstalten.

Im Jahr 1830 konnten sich besonders die Kinder glücklich schätzen, die sich vom Christkind Schlittschuhe gewünscht hatten, denn am 30. Januar fror der Bodensee fast vollständig zu. Tausende Menschen überquerten in diesem Winter den See zu Fuß, auf Schlitten, oder mit Schlittschuhen. Das Paar in unserem Depot (T kl 72) wurde über die Alltagsschuhe geschnallt.

 

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