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Stadtgestalten 11

 

Johannes Gaupp

 

7. Dezember 1667, Lindau – 17. Mai 1738, Lindau

Unter den Lindauer Predigern des 17. und 18. Jahrhunderts war Johannes Gaupp eine Ausnahmeerscheinung. Der Sohn eines wohlhabenden Seilermeisters interessierte sich für den Himmel nicht nur als Theologe, sondern vor allem auch als Astronom. Sein Portrait spielt darauf an: Es zeigt ihn mit einem Himmelsglobus.

Gaupp hatte in Jena neben Theologie auch Mathematik und Astronomie studiert und 1691/93 eine Studienreise in die Niederlande, zur „Royal Society“ nach London und nach Hamburg unternommen. Er hätte Nachfolger seines Professors Weigel werden können, aber die Sorge um seinen alten Vater führte ihn 1694 nach Lindau zurück.

Dort ging er bis zu seinem Tod weiter astronomischen Fragen nach. Er berechnete Kalender und Ostertermine, befasste sich mit Sonnen- und Mondfinsternissen und nicht zuletzt mit dem Bau von Sonnenuhren. Das brachte ihm nicht nur die Anerkennung in der Fachwelt ein, sondern auch diejenige seiner „Schäflein“ – zumindest mittelbar. Denn sie schätzten seinen „mathematischen“, klaren und analytischen Predigtstil ohne ‚Feuer und Rauch’, d.h. ohne ein Zuviel an Emotionen.

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