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Stadtgestalten 13

 

Max Ritter von Abel

 

1830-1908

Als Sohn des Forstmeisters Wolfgang Albert Abel und Josephine, Gräfin von Berchem in Regensburg geboren, durchlief er eine militärische Ausbildung bis zum Offizier und bekleidete den Rang eines Majors beim 20. Bayerischen Infanterieregiment in Lindau ab 1868 für zwei Jahre. Danach begab sich der 41jährige als wohlhabender und finanziell unabhängiger Bürger in den Ruhestand. Für seinen Einsatz im Krieg von 1870/71 erhielt er das Eiserne Kreuz.

Von Abel galt als leutselig und war überaus beliebt. Ihm wurde im Oktober 1896 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Lindau zuerkannt. Bildhauer Gosen aus München erhielt den Auftrag, für das Rathaus sein Konterfei in eine Bronzebüste zu gießen. Der Major ernannte sich in seiner Dankesrede zum Lindauer.

Seine großzügigen Schenkungen, Spenden und Stiftungen im Großen und im Kleinen waren erheblich. So stellte er z.B. für die Erneuerung der Landtorbrücke in Eisen und Stein erkleckliche 100.000 Mark zur Verfügung und rettete so den Kleinen See vor der Zuschüttung und Verlandung.

Sein 70iger Geburtstag wurde mit einem Gala-Abendessen der Stadtverwaltung im Bayerischen Hof gefeiert. Das Bayerische Königshaus gratulierte, Kapellmeister Mendel widmete ihm einen Geburtstagsmarsch.

Am Brettermarkt 8 (ehemals Binderzunftgebäude, heute Forum am See) stiftete er 1902 für die Renovierung und Ausstattung des Offizierskasinos 40.000 Mark. Dieses Gebäude erhielt in der Folge den Übernamen Abelbau.

1904 griff er noch einmal tief in die Tasche, um der Lindauer Garnison 100.00 Goldmark zu stiften. Dafür erhielt er den Verdienstorden der Bayerischen Krone und den Adelstitel Ritter von Abel.

Ergriffen von seinem Tod 1908 in Zürich gestaltete sich die Überführung der Leiche nach Lindau sehr aufwendig und vor allem der feierliche Leichenzug zum Alten Aeschacher Friedhof wurde von einer großen Menschenmenge begleitet. Das Grabmal hatte er sich schon zu Lebzeiten ausgesucht. Zahlreiche Reden, Salven des Militärs ehrten seine tätige Nächstenliebe und sein Soldatsein. Sein Grabmal ist heute nur noch als „Idee“ erhalten. Eine von Friedrich von Thiersch entworfene und von dem Lindauer A. Heller ausgeführte Skulptur ist nur noch als Foto zu sehen, das Original ist abhanden gekommen.

Nach seinem Tod entbrannte eine unrühmliche Geschichte ums Erbe, die in einem unguten Streit zwischen den Erben und der Finanzdirektion in Zürich gipfelte und eine gerichtliche Entscheidung notwendig machte.

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