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F wie Feinstrumpfhose

 

aus unserem Sammlungs A-Z

 

Ein besonders feines Exponat der Lindauer Industrie- und Produktionsgeschichte wurde kürzlich dem Stadtmuseum geschenkt: Ein paar Nylon Strümpfe „Lindella“, nahtlos und mit Kräuselkante (?) in der Farbe „Zobel“ – was einem gut sonnengebräunten Farbton entspricht.  
Die Strümpfe sind noch originalverpackt und werden demnächst in der neuen Dauerausstellung im Cavazzen präsentiert werden.



Hersteller ist die Firma Kunert, die seit 1951 Strümpfe und Strickwaren unter dem Namen „Lindauer Strumpffabrik Heinrich Kunert“ produziert und Anfang der 1960er Jahre  die Maschinen auf Rundstrick-Automaten umrüstet  – mit der auch die nahtlosen „Lindella“ hergestellt werden können.  1966 beschäftigt Kunert an fünf Standorten in Deutschland und Österreich (Lindau, Deggendorf, Rankweil, Schruns, Wien) ca. 3500 Mitarbeiter, davon 350 in Lindau-Zech. 80 % der Produktion sind Damenstrümpfe - aber der Absatz leidet, nicht zuletzt wegen des Wetters „ weil an verregneten Sommertagen mehr alte Strümpfe getragen werden und im warmen Herbst kaum jemand Kräuselkreppstrümpfe kauft“ (LZ 10.12.1966).  Auch der Import ausländischer Konkurrenzprodukte sorgt dafür, dass Kunert Standorte verlagert und reduziert,  und schließlich Mitte der 1990er das Lindauer Werk endgültig schließt.



Foto Luftbild. Das Bild datiert ca.1958-1959 und zeigt das Kunert Werk, die kleinen Häuser der sog. „Arbeitslosensiedlung“ und der Dornier-Siedlung, sowie die Ortsentwicklung des Stadtteils Zech mit der Kirche St.Maria und neuen Wohnblöcken.

 

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